Das Rad – cakrāsana

„Das Rad ist eine der idealen Übungen, bei der der Schüler auf sehr leichte Weise die verschiendenen Ebenen der Empfindung und Wahrnehmung erleben lernen kann. Solange der Körper noch in Ruhe gehalten wird, schwingt der Atem einfach und natürlich. In der Bewegung aber steigt die gesamte Anforderung und Konzentration und der Atem wird meist kürzer, schneller und beengter. Der Übende erlebt sich im Rückwärtsbeugen in einer gewissen Anstrengung und größerwerdenden Offenheit, die ihm aber gleichzeitig einen ganz neuen Erlebensraum gewährt. Der Übende erlebt sich direkt in einem Loslöseprozess von etwas Altem und Vergangenem, und er tritt ein in den Neubeginn einer sensitiven Gegenwart. Diesen Neubeginn ordnen wir zunächst einmal dem fünften Energiezentrum, das im Halsbereich lokalisiert ist, zu. Das sechste Zentrum, das an der Stirn zwischen den Augen lokalisiert ist, schenkt nach dieser vorbereitenden Loslösung von konventionellen Strukturen im Bewusstsein eine weite Beobachtungskraft für den Gedanken selbst. Durch die Beobachtungskraft bleibt der Übende in der Führung des Gedankens und kann somit den Körper im Bewegungsspiel beobachten.“

(Heinz Grill)